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Meine erste OP

  • Annamaria
  • 29. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Apr. 2023

Meine erste OP fand 2019 im Februar statt. Ein gutartiger Tumor der Größe von 3,5 cm auf 3 cm am linken Hörnerv wurde entfernt. Seit dem bin ich auf der linken Seite taub. Zunächst war dies kein Problem für mich, denn ich dachte mir ich habe ja noch mein rechtes Ohr. Doch nach und nach wurde mir klar, dass die Wahrscheinlichkeit auch rechts taub zu werden gar nicht so niedrig ist. Einen Tumor habe ich am rechten Ohr ja schon. Dieser muss nur wachsen. Dann habe ich ewig recherchiert. Nach Möglichkeiten den Tumor zu entfernen ohne, dass ich taub werde. Ich selbst bin auf nichts gestoßen. Jedoch hat mir meine Ärztin geraten mich im Laserzentrum in München vorzustellen (CyberKnife). Seit dem gehe ich jedes halbe Jahr (manchmal auch nach 7 Monaten wenn ich vergesse einen Termin zu machen) zum HNO Arzt und ins MRT. Dies schicke ich dann einmal nach München und zu meiner Ärztin.

Vor der ersten OP 2019 habe ich versucht mir nicht allzu viele Gedanken zu machen, was passieren könnte bei der Op. Dies hat auch ziemlich gut funktioniert. Ich glaube mein Freund, meine Freunde und meine Familie hat sich da mehr Sorgen gemacht. Nach der OP lag ich in diesem Raum in dem man aufwacht. Von dort weiß ich nicht mehr viel. Nur, das ein Physiotherapeut mal vorbeikam um meinen Kreislauf in Schwung zu bekommen. Dies ging aber eher nach hinten los. Dann kam ich auf die Intensivstation. Dort wo man nach einer OP zuerst einmal hingebracht wird. In diesem Raum lagen außerdem ca. 5-7 andere Personen. Die meisten wurden jedoch vor mir wieder verlegt und waren ca. durchschnittlich 70 Jahre alt. Dort lag ich zwei Nächte bevor ich in ein eigenes Zimmer verlegt wurde. Dort war ich erst alleine, dann kam eine weitere die eine ähnliche OP hatte, der es aber noch ein wenig schlechter ging.

In all der Zeit im Krankenhaus habe ich sehr viel geschlafen. Dann ferngesehen oder Netflix und dann wieder geschlafen. Mein Freund und meine Eltern kamen mich jeden Tag besuchen. Das gab mir sehr viel Kraft und ich habe den ganzen Tag nur darauf gewartet mit ihnen Zeit zu verbringen. Meine Freunde wollten mich auch besuchen. Aber irgendwie hatte ich dazu keinen Nerv. Daher hab ich ihnen geschrieben, dass dies nicht erlaubt ist, da ich auf der Intensivstation liege.

10 Tage lag ich im Krankenhaus. Viel gegessen habe ich in der Zeit nicht. Suppe, Joghurt, also alles was flüssig war ging. Ich konnte schon kauen und schlucken aber mir lag einfach alles schwer im Magen. So wirklich Hunger oder Lust zu essen hatte ich auch nicht. Allen im allem hatte ich am Ende 5 Kilo abgenommen. Außerdem war einfach alles anstrengend. Vor allem laufen, stehen, sitzen. Nur Liegen war einigermaßen ok. Sobald ich daheim war ging das Ganze dann aber aufwärts. Ich habe wieder normal gegessen, keine gefühlte 20 Stunden am Tag geschlafen, sondern nur 10, und habe meine Freunde wieder gesehen.

Mit meinem Freund war ich damals ca. ein Jahr zusammen. Er hat mir mega geholfen, hat mich unterstützt und war immer für mich da. Oft wusste er nicht was er tun soll. Wie er mich aufbauen kann oder was er tun kann um einfach nur für mich da zu sein. Dabei musste er nur anwesend sein, mich in den Arm nehmen, mit mir reden. Abends nicht mit seinen Freunden weg gehen, sondern mit mir auf der Coach liegen. Das hat schon gereicht.

Nach der OP hatte ich eine Fazialisparese. Mein linkes Auge musste ich jede Nacht abkleben und eine Salbe benutzen. Mit der Narbe an sich hatte ich keine Probleme. Was noch ein wenig genervt hat war die Logopädie um meine Fazialisparese zurück zu bilden und die Reha. Aber andererseits war dies auch wichtig um langsam wieder zurück in das normale Leben zu kommen.

Seitdem mache ich regelmäßiger Sport. Es war eine schreckliche Erfahrung nach dieser OP wie ausgeknockt zu sein. Ich weiß, dass es wohl irgendwann wieder auf mich zukommen wird. Aber bis dahin möchte ich einfach so viel für meinen Körper tun wie möglich.


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